Carl Gustafs Stads m/96 von 1948

In der Literatur ist von seltenen Waffen zu lesen, die in diverser Hinsicht von der Regel abweichen. Ein solches Gewehr ist dieses aus dem Produktionsjahr 1948. Sonderbar ist zunächst, dass die Herstellung 23 Jahre nach dem offiziellen Produktionsende im Jahr 1925 erfolgte. Eine weitere Sonderbarkeit ist die Seriennummer 25/50, die in dieser Form mit keinem m/96 aus dem normalen Produktionszeitraum vergleichbar ist.

 

Die Seriennummer deutet darauf hin, dass es bei diesem Gewehr um eine Waffe aus einer Kleinstserie von 50 Waffen handeln könnte. Gegen diese Theorie spricht hingegen, dass vereinzelt auch Waffen mit Seriennummer mit der Endung xx/47 oder xx/51 bekannt sind. Um es kurz zu machen, exakte Erkenntnisse gibt es dazu nicht. Sicher ist nur, dass diese Art Waffen wirklich äußerst selten sind.

Zu welchem Zweck Carl Gustafs diese Gewehre produziert hat ist nicht eindeutig nachvollziehbar. Kenner der Materie liefern dazu allerdings plausible Erklärungen. So können die Waffen zum Beispiel zu Versuchszwecken gebaut worden sein, also Modifikationen im Zuge von Weiterentwicklungen, oder zum Testen verschiedenster Dinge, wie zum Beispiel Munition. Eine andere Theorie besagt, es könne sich um jeweils ganz individuelle Gewehre handeln könnte, die quasi als "Gesellenstück" von Büchsenmachern angefertigt wurden.

Mein ausdrücklicher Dank gilt all denjenigen, die sich im amerikanischen Forum Gunboards.com so eifrig meinen Fragen gewidmet haben.

Das hier gezeigte m/96 ist bis hin zum Schlagbolzen komplett nummerngleich.

        

Abweichend von den in der normalen Produktionszeit des m/96 tätigen Abnahmeinspektoren weist dieses Gewehr die Initialen CÖ auf, die für den Namen CARL ÖBERG steht. Dieser Offizier bzw. dessen Initialen sind normalerweise nicht auf dem m/96 zu finden.

Aus dieser Baureihe sind bisher lediglich zwei Waffen bekannt. Neben den hier abgebildeten Gewehr mit der Seriennummer 25/50 gibt es ein weiteres - allerdings nicht nummerngleiches - mit der Seriennumer 16/50.

Die folgenden Fotos mit freundlicher Genehmigung von Ralf Meyer