Zielfernrohre
Auf den beiden Scharfschützenmodellen m/41 und m/41 B kamen seinerzeit drei Zielfernrohre zum Einsatz:
- das von der deutschen Firma Jackenkroll aus Berlin gefertigte Ajack 4x90 und
- die beiden von der schwedischen Firma Svenska Akkumulatoraktiebolaget Jungner gefertigten Modelle AGA 42 und AGA 44
Die Befestigung erfolgte bei allen drei Zielfernrohren mittels einer seitlichen Aufschubmontage. Diese wurde auch beim deutschen Karabiner 98 k verwendet.
Ajack 4x90
Das Ajack 4x90 aus deutscher Fertigung war wohl das qualitativ beste der drei eingesetzten Zielfernrohre.
Vom Ajack 4x90 wurden ca. 4.000 Exemplare inklusive der kurzen Seitenmontage von Deutschland an Schweden geliefert. 1942 wurde diese Lieferung dann eingestellt, da die deutsche Wehrmacht diese nur noch zum Eigenbedarf beanspruchte. Danach entwickelten und benutzten die Schweden auf dem m/41 die beiden Modelle AGA 42 und AGA 44 (insgesamt rund 1.300 Stück).
Das Ajack 4x90 verfügte über ein Absehen 1, und wurde in einem Metallfutteral und mit ledernen Objektivschutzkappen geliefert. Es verfügt über einen oben befindlichen Turm der Entfernungseinstellung, und einen bronzefarbenen Ring zur Dioptrienverstellung (-3 bis +3). Über dieser Dioptrienverstellung befand sich ursprünglich ein gummiartiger Überzug, um das Eindringen von Nässe und Schmutz zu verhindern. In der obigen Abbildung fehlt dieser Überzug.
Das Futteral weist auf der Außenseite des Deckels die vollständige Seriennummer der Waffe auf. In der Innenseite gab es einen Schlüssel zum Einstellen des Zielfernrohrs. Angeblich wurde dieser irgendwann auf dienstliche Anordnung entfernt, da die Soldaten damit am Zielfernrohr zu oft die Einstellungen veränderten.
Rechte Turmseite
Die Feststellschraube zeigt in Richtung des Vorderteils des Ajack - Schriftzug AJACK in Großbuchstaben gefolgt von der Modellbezeichnung 4x90.
Die Ziffer "4" ist die Angabe der Vergrößerung, die Zahl "90" die Lichtstärke (und nicht wie heute üblich der Objektivdurchmesser).
Linke Turmseite
Die schwedische Krone, gefolgt von der Seriennummer/Baujahr. Hier: Nr. 1147/1941. Das "B" bedeutet, dass das Ajack in den 50er Jahren überarbeitet und verbessert wurde, und auf den Scharfschützengewehr m/41B zum Einsatz kam. Auf dem Scharfschützengewehr m/41 eingesetzte Ajack 4x90 weisen das "B" nicht auf.
Das "B" muss nicht zwingend wie in dieser Abbildung hinter der Seriennummer stehen, sondern kann zum Beispiel auch über der schwedischen Krone eingestempelt sein.
Draufsicht auf den Turm
Der Ring der Entfernungseinstellung ist silberfarben und weist die Ziffern 1 - 8 auf (100 bis 800 Meter)
Zielfernrohrmontagen am m/41 und m/41B
Die Montage der Zielfernrohre am m/41 und m/41B erfolgte durch eine seitliche Aufschubmontage aus deutscher Herstellung. Hierbei gab es zwei unterschiedliche Bauweisen.
Montage des m/41
Kurzes Unterteil mit drei größeren Befestigungsschrauben und zwei Stiften rechts und links. Die hier eingeschlagenen Ziffern auf dem Ober- und Unterteil (es handelt sich um die letzten drei Ziffern der Seriennummer des m/41) sind nicht typisch. Ursprünglich wurde auf diese Kennzeichnung wohl verzichtet.
Montage des m/41B
Die Montage des m/41B unterscheidet sich in folgenden Details:
- Montageteile sind gehärtet (kann man natürlich nicht sehen)
- Montageunterteil ist länger als beim m/41
- An der Vorderseite des Unterteils befindet sich eine Schraube. Diese verhindert, dass sich das Zielfernrohr durch den Rückstoß beim Schuss auf der Montage nach vorne verschiebt (clevere Idee)
Eine Montage mit zwei statt einem Feststellhebel ist kein Original des schwedischen m/41 oder m/41B.
Die Umstellung auf die Modelle AGA 42 und AGA 44 erfolgte, als Deutschland im Zuge des Krieges das Ajack 4x90 wegen des gestiegenen deutschen Eigenbedarfs nicht mehr an Schweden exportierte.
AGA 42
Originalbezeichnung: Kikarsikte m-1942 (AGA 3x65)
Am Zielfernrohr gibt es zwei bronzefarbene Einstellringe. Der Vordere dient dem Verstellen der Entfernung, der Hintere der Einstellung der Dioptrienzahl
AGA 44
Originalbezeichnung: Kikarsikte m-1944 (AGA 3x65)
Quelle: Armémuseum (The Swedish Army Museum)
Hinweis - Auf die Feinheiten kommt es an! Oft werden Zielfernrohre des Typs AJACK 4x90 als Sniper- oder Scharfschützenzielfernrohre für den Schwedenmauser angeboten, die in Wirklichkeit gar keine sind. Zivile Vor- und Nachkriegsmodelle des AJACK 4x90 sind natürlich auch aus Original-AJACK-Fertigung, und von der Qualität her nicht minder gut. Allerdings dürften diese Modelle vom Sammlerwert her erheblich günstiger sein, als das hier beschriebene für Schweden produzierte Original. Sollte am Turm also der Schriftzug "Ajack GERMANY" (Ajack in Schreibschrift, Germany in Großbuchstaben) zu finden sein, so handelt es sich um ein ziviles Nachkriegsmodell des Zielfernrohrs, was vornehmlich auf Jagdwaffen zum Einsatz kam. Das zivile Vorkriegsmodell hat hingegen eine meist 5-stellige Seriennummer. Keine dieser beiden Varianten weisen die schwedische Krone auf. Abbildung: Zivile Nachkriegsfertigung des Ajack 4x90 Nur mit den oben beschriebenen Merkmalen handelt es sich um ein "echtes schwedisches" Zielfernrohr AJACK 4x90 |